Nachklang der Dinge
Es gibt Ereignisse, bei denen ich über Fotos oder Artefakte stark in Resonanz trete. Es ist wie ein Wiedererkennen, wie das Abtasten von Vergessenem, vergleichbar dem archäologischen Forschen und Freilegen. Was ich so mit den Augen einfange oder was in mir anklingt, übersetze ich durch verschiedene gestalterische Methoden und Strategien, lasse Schatten, Spuren, Gesten sprechen. Ich hole Vergangenes in die Gegenwart und versuche es festzuhalten, gleichsam eine Kartografie der Dinge oder Situationen herzustellen.
Ich finde zum Beispiel ein Weidendrahtgewirr, dessen Schatten ich akribisch nachzeichne. Durch diesen Vorgang zeigt sich mir seine Geschichte, die ihn in diese Form gebracht hat.
Oder ich wickle Leinen um eine Laute, um mit roter Farbe alle ihre gewesenen Klänge abzudrücken.
Oder ich arrangiere Spielzeug auf dem Boden, drucke es auf Stoff ab und kombiniere Abdruck und Artefakte zu der ihnen innewohnenden Verbindung.
Schatten und Schattierungen, die sich spiegeln und sich durch das wandernde Licht verändern, ergeben eine Fülle an Wiedergabe- und Interpretationsmöglichkeiten des Nachklangs der Dinge.